Holz-Beton-Verbundbrücke im historischen Kontext, Siegburg

Fuß- und Radwegbrücke kreuzt die Siegburger Stadtmauer

Bauherr: Kreisstadt Siegburg

Baujahr geplant: 2024

Abmessungen:
Länge: ca. 31,20 m

Stützweite: 10,70 m, 10,05 m, 10,45 m
Breite: ca. 5,50 m

Partner: Dirk + Michael Stelter, Atelier Esser, Ingenieurbüro Mentges

Konstruktion: Holzbauweise mit großformatigen, blockverleimten Brettschichtholzträgern im tragenden Verbund mit einer Betonplatte; Asphaltbelag; Flachstahlpfosten mit Füllung Edelstahlseilen, Handlauf aus acetyliertem Brettschichtholz, zus. Handlauf aus Edelstahl; Herstellung der Gründung und Widerlager aus Beton

Unsere Leistungen: Objektplanung, Tragwerksplanung, besondere Leistung Zustimmung im Einzelfall (ZiE)

Leistungsphasen: OP:1-9, TP:1-6

Beschreibung

Die Kreisstadt Siegburg beabsichtigt, durch einen neuen Verkehrsstich zwischen Burggasse und Ringstraße die Kaiserstraße vom derzeit kreuzenden Durchgangsverkehr zu entlasten. Diese Maßnahme soll in Form eines Stegs realisiert werden, der beide Straßen über einen Graben hinweg verbindet. Die Fläche unterhalb des Stegs soll als Grünfläche mit attraktiver Aufenthaltsqualität umgesetzt und gleichzeitig die kreuzende Stadtmauer und der anliegende Graben stärker erfahrbar gemacht werden. Dabei soll die entstehende Wegebeziehung zwischen der Burggasse und der Ringstraße in direkter Anbindung zur Kaiserstraße zum Durchschreiten und auch zum Verweilen und Erfahren des historischen Bereiches einladen.

Das geplante Stegbauwerk wird behutsam in das städtische Umfeld und die umliegende Grünanlage integriert. Das Widerlager an der Seite der Burggasse wird so platziert, dass es hinter der derzeit im Erdreich verlaufenden historischen Stadtmauer liegt, wodurch der Steg über die Stadtmauer verläuft. Der Steg ist mit zwei Zwischenpfeilern geplant und wird im Grundriss einen geschwungenen S-förmigen Verlauf aufweisen. Aufgrund eines Höhenunterschieds von etwa 1,5 Metern zwischen der Anbindung an der Burggasse und der Ringstraße ist eine sanfte Anrampung geplant, die von der Ringstraße aus zum Brückenbeginn führt.

Der Anspruch der Planungsgruppe war, Nachhaltigkeitsaspekte bereits in der Planung zu berücksichtigen, was den wesentlichen Ansatz bei der Wahl zum Tragwerk des Stegbauwerks beeinflusste. Durch den Überbau in Holz-Beton-Verbund-Bauweise werde nachhaltige Baustoffe dort einsetzt, wo sie ihre großen Vorteile ausbilden können: durch die Verbundbauweise kann der Einsatz von Stahlbeton an diesem Bauwerk erheblich reduziert werden und die Ausbildung der Kappen an den Stegflanken aus europäischem Naturstein wird zudem ein sehr dauerhaftes und nachhaltiges Material zum Einsatz kommen.