Holz-Beton-Verbundbrücke, Wippra

"Birkbergbrücke" für forstwirtschaftlichen Verkehr

Bauherr: Forstbetrieb Oberharz

Baujahr: 2008

Statik und Planung: Ingenieurbüro Setzpfand

Abmessungen:
Länge: 16,40 m
Breite: 4,50 m

Konstruktion: Haupttragwerk bestehend aus blockverleimten BSH-Trägern im statischen Verbund mit der Betonplatte. Der Verbund wird über aufgeschraubte Schubnocken hergestellt. Ein Holzgeländer betont die Verwendung des Materials Holz, dass sonst auf der Brücke nicht zu erfahren wäre.

Unsere Leistungen: Projektbetreuung

Beschreibung:

Bei dieser Brücke handelt es sich um eine der ersten Holz-Beton-Verbundbrücken für Schwerlastverkehr in Deutschland. Dieses Pionierprojekt verdeutlicht die Leistungsfähigkeit dieser Bauweise sowie die konstruktiven Vorteile. Das Tragwerk spannt sich mit 15,20 Metern als Einfeldträger über die Wipper im Harz. Die Konstruktion des modernen Hybridbaues besteht aus einem zweistetigen Plattenbalken, der aus einheimischem, blockverleimten Brettschichtholz gefertigt wurde. Die Stege besitzen eine konstante Konstruktionshöhe von 0,7 m und eine Blockbreite von je 1,26 m. Die Fahrbahnplatte ist im Mittel 0,25 m dick und wurde in der Stahlbetongüteklasse C 30/37 hergestellt. Die bei dieser Brücke zum Einsatz gekommene Dübelleiste besteht aus einer 3 cm dicken und 15 cm breiten Stahlplatte deren Kraftübertragungsflanken um 10° gegen die Vertikale geneigt sind. Betonseitig wurden auf diese Platten Kopfbolzen aufgeschweißt, so dass die Schubübertragung im Beton analog zu den aus dem Stahlverbundbau bekannten Prinzipien erfolgt. Holzseitig wurden die Platten in passgenau vorgefrästen Kerven eingesetzt und verschraubt. Hiermit kommt beim Holzquerschnitt das Prinzip des Versatzes zum Tragen. Um eine effizienten Auslastung zu erreichen wurden die Achsabstände der Dübelleisten dem durch die Verkehrlasten verursachten Querkraftverlaufs angepasst. Die Abstände variieren zwischen 60 und 150 cm. Die dazu benötigten Werte bezüglich der Steifigkeit und Tragfähigkeit der Dübelleiste lieferte die Bauhaus-Universität Weimar. Der Bau dieses Pilotprojektes belegt, dass die Holz-Beton-Verbundbauweise gegenüber den konventionellen Massivbrücken hinsichtlich des Tragverhaltens, der Gebrauchstauglichkeit und des Planungsaufwandes wirtschaftlich bestehen kann.